Raus aus der Deckung: Vorsorge ist auch Männersache

Männer machen sich selten Gedanken über ihre Gesundheit und eine sinnvolle Vorsorge. Nur jeder zweite Mann geht regelmäßig zum Arzt bzw. zur Ärztin, etwa jeder dritte gar nicht und nur jeder zehnte schützt sich mit einer Krebsvorsorge. Wir verraten, welche Vorsorgeuntersuchungen für Männer wichtig sind und warum es sich lohnt, den Arzt bzw. die Ärztin aufzusuchen.

Man(n) kann nie früh genug damit anfangen, sich um seine Gesundheit zu kümmern. Blasen- und Prostataerkrankungen sowie Einschränkungen von Potenz und Zeugungsfähigkeit sollten daher kein Tabuthema sein.

Worüber man(n) selten spricht …

Es ist kein Geheimnis, Männer gehen seltener zum Arzt bzw. zur Ärztin als Frauen. Ganz besonders um die durchaus sinnvollen urologischen Vorsorgeuntersuchungen machen Männer meist einen großen Bogen. Und das mit Folgen: „Auch bei Prostata- und Hodenkrebs gilt, früh erkannt und behandelt, steigt die Heilungs- und Überlebensrate deutlich“, weiß Dr. Youssef Barakat, Facharzt für Urologie im Sana Klinikum Borna.

Youssef Barakat Facharzt für Urologie

Unser Spezialist bei urologischen Beschwerden

Dr. Youssef Barakat
Facharzt für Urologie
Oberarzt der Klinik für Urologie
Telefon 03433 21-1651
youssef.barakat@sana.de

Angst ist kein guter Berater, wenn es um die gesundheitliche Vorsorge geht

Ist es fehlende Aufklärung oder die viel zitierte Angst, die Männer von Vorsorge abhält? Immerhin liegt ihre Lebenserwartung mit 78,5 Jahren noch immer fünf Jahre unter der von Frauen. „Männer müssen lernen, über gesundheitliche Probleme zu reden“, meint Dr. Youssef Barakat. Mit dem Auto fahren die meisten Männer einmal im Jahr zur Durchsicht in die Werkstatt. Warum also kein Check-up für den eigenen Körper? Die einen halten sich für unverwundbar, andere meinen, sie hätten keine Zeit. Was alle eint, ist die Angst vor einer schlimmen Diagnose. „Das eigentlich Schlimme daran ist, dass viele Krankheiten heilbar sind, solange sie in einem frühen Stadium erkannt werden“, so Dr. Youssef Barakat. 

Hodenkrebs bei jungen Männern

Eine der gefürchteten Diagnosen heißt Hodenkrebs. Und die kann schon junge Männer treffen. „Zwischen 20 und 44 Jahren ist Hodenkrebs die häufigste Krebserkrankung beim Mann“, erklärt Dr. Youssef Barakat. Vor der Abschaffung der Wehrpflicht sei die Krankheit häufig bei der Musterung entdeckt worden. Deshalb empfiehlt der Urologe ab 27 Jahre die halbjährliche Selbstuntersuchung. Ab 45 gehört das Abtasten der Geschlechtsorgane durch einen Arzt bzw. eine Ärztin jährlich zur kostenlosen Früherkennung.

Neben Herz-Kreislauferkrankungen, Prostatakrebs sowie dem Prostatitis-Syndrom gehören gutartige Prostatavergrößerungen (BPH) zu den häufigsten Krankheiten bei älteren Männern. An einer BPH erkranken ca. 20 Prozent der Männer zwischen 50 und 59 Jahren und bis zu 70 Pro­zent der über 70-jährigen Männer.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Risikofaktoren im Blick

„Die Ursachen für Hodenkrebs sind nicht genau bekannt. Es gibt Faktoren, die die Entstehung begünstigen, wie ein Hodenhochstand als Kind. Bei Männern, die bereits an Hodenkrebs erkrankt waren, entwickelt sich später oft auch im gesunden Hoden ein Tumor“, erklärt der Oberarzt. Erbliche Faktoren spielten eine Rolle. Hatte der Vater oder der Bruder Hodenkrebs, ist Prävention Pflicht. 

Erste Anzeichen nicht ignorieren

„Die Prognose von nicht metastasierten Hodentumoren ist mit einer Heilungsrate von über 95 Prozent sehr gut“, betont Dr. Youssef Barakat. Erste Anzeichen bemerken Männer meist selbst: einseitige Verhärtungen, geschwollene oder druckempfindliche Hoden. Auch bei Schweregefühl oder Schmerzen sollten Männer einen Urologen aufsuchen. „Je früher Hodenkrebs erkannt wird, desto einfacher ist die Behandlung und desto besser sind die Heilungsaussichten“, betont der erfahrene Urologe immer wieder.

Mit sinnvollen Vorsorgeuntersuchungen beugen Sie z. B. Prostata- und Blasenkrankheiten vor, sowie Einschränkungen von Potenz und Zeugungsfähigkeit.

Prostata – mit dem Alter steigt das Risiko

Nicht weniger gefürchtet ist der Prostatakrebs. Jährlich erkranken 65.000 Männer in Deutschland an diesem Tumor, 15.000 versterben. Mit dem Alter steigt das Risiko für eine Prostatavergrößerung und Prostatakrebs. „Dass heute mehr Prostatakarzinome entdeckt werden, liegt an den neuen Diagnosemethoden, aber auch an der steigenden Lebenserwartung“, erläutert Dr. Youssef Barakat. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen auch diese Früherkennung ab 45. 

Vorsorgeuntersuchungen retten Leben

Das Ziel: „Die Krankheit verhindern, indem Vorstufen erkannt und entfernt werden. Selbst wenn Prostatatumoren in einem frühen Krebsstadium entdeckt werden, sind die Chancen, sie mit schonenden Eingriffen, ohne Chemotherapie, zu behandeln und zu heilen, weit höher“, sagt der Facharzt. Deshalb: Früherkennung rettet Leben, dafür lohnt jeder Einsatz. Auch die unbeliebte, mit Scham besetzte Tastuntersuchung der Prostata über den Enddarm. Zusätzlich bieten Urologen zur Früherkennung noch den PSA-Test an.

Schnelle Genesung dank minimalinvasiven Eingriff mit OP-Roboter DaVinci

Muss die Prostata entfernt werden, kommt in Borna der DaVinci-Roboter zum Einsatz. „Wir können sehr viel kleinere und genauere Schnitte vornehmen. Gewebe und Nervenbahnen werden geschont“, erklärt Dr. Youssef Barakat die Vorteile der minimalinvasiven Methode. Im Gegensatz zur herkömmlichen Prostata-OP entfernen Chirurg:innen den Tumor meist vollständig. „Männer, die zuvor keine Erektionsprobleme hatten, erlangen ihre Potenz schneller. Auch die vollständige Harnkontinenz wird häufiger wiederhergestellt“, so Dr. Youssef Barakat. Da Vinci wird auch bei Blasen- und Nierenkrebs genutzt.

Die gesetzlichen Krankenkassen bieten Männern ab dem 45. Lebensjahr einmal im Jahr eine kostenlose Vorsorgeuntersuchung an. Die Unter­suchung zielt darauf, Tumoren an den äußeren Genitalien und der Prostata möglichst frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Viele Informationen und Tipps rund um die Vorsorgeuntersuchung der Prostata finden Sie auf der Website der Prostata-Hilfe-Deutschland e.V.: Früherkennung von Prostatakrebs – was soll ich denn da?

Die Vorsorgeuntersuchung der Genitalien

— ­Das Arztgespräch

Der Arzt oder die Ärztin erkundigt sich nach Beschwerden und möglichen Risikofaktoren. Es ist zum Beispiel wichtig zu erfahren, ob es in der Familie Krebserkrankungen gab. Sie können auf ein erhöhtes Risiko hindeuten. Auch Lebensumstände wie Ernährungsgewohnheiten spielen eine Rolle. An das Arztgespräch schließt sich eine körperliche Untersuchung an.

— Tastuntersuchung der Hoden

Der Arzt achtet auf Verhärtungen oder Größenunterschiede der beiden Hoden. Er wird ebenso nach verdächtigen Leberflecken, Ekzemen und Geschwüren schauen, die ein Hinweis auf Hautkrebs sein können.

— Tastuntersuchung der Prostata

Der Urologe tastet die Prostata auf Verhärtungen oder andere Veränderungen ab, die auf Prostatakrebs hindeuten können. Abschließend wird der Urologe noch die Leistengegend nach schmerzhaften Lymphknoten untersuchen.

Was ist der PSA-Wert?

Wenn über die Früherkennung von Prostatatumoren gesprochen wird, fällt meist auch irgendwann das Stichwort PSA-Wert. Das PSA (Prostataspezifisches Antigen) ist ein Enzym, das von der Prostata gebildet wird. Bei bestimmten Erkrankungen, dazu zählt der Prostatakrebs, steigt die Konzentration des PSA im Blut teilweise deutlich an. Allerdings kann der Wert auch bei einer gutartigen Prostatavergrößerung oder Entzündungen der Prostata und Harnblase erhöht sein. Umgekehrt kann auch bei einem normalen PSA-Wert ein Prostatakrebs nicht sicher ausgeschlossen werden.

„Entscheidend ist aus diesem Grund die Verlaufsbeobachtung des PSA-Wertes über mehrere Jahre und in regelmäßigen Abständen. Sie ist eine relativ sichere und im Vergleich zu anderen Vorsorgeuntersuchungen bezahlbare Methode für die Früherkennung von Prostatatumoren“, sagt Oberarzt sagt Dr. med. Youssef Barakat, Facharzt für Urologie am Sana Klinikum Borna. „Ich empfehle diese Untersuchung erstmalig im 40. Lebensjahr, vor allem bei einer familiären Vorbelastung.“ Die Bestimmung des PSA-Wertes ist eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Sie wird von den gesetzlichen Krankenkassen lediglich zur Diagnosesicherung, nicht aber als Vorsorgeleistung übernommen. Die Kosten betragen circa 35 Euro.

Niere und Blase nicht vergessen

Die urologische Vorsorge sollte neben der Prostata auch der Blase und Niere gelten. Dazu gehören eine Ultraschalluntersuchung und eine laborchemische Untersuchung des Urins. „Das Problem bei Blasen- und Nierentumoren ist, dass man sie lange Zeit nicht spürt“, sagt Martin ­Nicolaus „Ein Großteil der Tumoren sind Zufallsbefunde, zum Beispiel wenn ein Patient wegen Verdacht auf Gallensteine oder aufgrund von Rückenbeschwerden computertomografisch untersucht wird.“ Auch diese Untersuchung ist eine individuelle Gesundheitsleistung. Sie kostet zwischen 40 und 60 Euro.


Gesund leben. Krebs verhindern.

Bewegung

Regelmäßiger Sport ist gut für die Zellgesundheit und die Regenerationsfähigkeit der Zellen und damit auch eine gute Prophylaxe für viele Krebserkrankungen.

Normalgewicht

Übergewicht erhöht das Risiko für viele Krebserkrankungen. Zu ihnen gehören der Darm-, Leber-, Brust- und Gebärmutterkrebs. Hintergrund ist ein veränderter Stoffwechsel und Hormonhaushalt durch das Fettgewebe. Zudem werden Botenstoffe ausgeschüttet, die eine Art chronische Entzündung bewirken, die wiederum das Risiko für eine Tumorentstehung erhöht.

Vorsorge

Dass heutzutage weniger Menschen an Krebs sterben, hat zum einen mit einer rasanten Entwicklung von Therapieansätzen und Medizintechnik zu tun. Zum anderen sorgen Vorsorgeuntersuchungen dafür, dass Tumoren bereits in einem frühen Stadium erkannt und behandelt werden können. Mitunter lässt sich bereits die Vorstufe einer Tumorerkrankung entfernen und damit das Entstehen einer Krebserkrankung verhindern.

Ernährung

Eine ballaststoffreiche Ernährung ist ein Schutzfaktor gegen Darmkrebs. Zudem empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, den Alkoholkonsum und den Konsum von rotem Fleisch zu reduzieren und ausreichend Obst und Gemüse zu essen.

Genussgifte

Übermäßiger Alkoholkonsum schadet nachhaltig der Gesundheit. Dazu gehört auch das Risiko, an Krebs zu erkranken. Der Internationalen Krebsforschungsagentur zufolge gilt das für Tumoren an folgenden Organen: Mundraum, Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Darm, Leber, weibliche Brust und Magen. Ob dafür Bier, Wein oder Spirituosen getrunken werden, ist dabei unerheblich. Auch das Rauchen erhöht das Risiko, an Krebs zu erkranken. Und das betrifft nicht nur den Lungenkrebs. Ebenso erhöht ist das Risiko für Krebs der Mundhöhle, des Kehlkopfes, der Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Harnblase, Gebärmutter, Brust, des Knochenmarks und Dickdarms. Ein Drittel aller Krebsarten gehen vermutlich auf das Konto der Glimmstängel. Bei Lunge, Mundhöhle und Kehlkopf sind es bis zu 90 Prozent.


Vorsorgeuntersuchung für Männer

So wichtig, so selten nachgefragt: Männer waren und sind Vorsorgemuffel. Sie gehen deutlich seltener zum Check-up als Frauen. Dabei können regelmäßige und frühzeitige Vorsorgeuntersuchungen bei Prostata, Darm, Herz und Kreislauf Leben retten.

Patient:innen in Deutschland haben das Recht auf viele regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Für Männer sind vor allem wichtig: Regelmäßige Checks des Darms, der Prostata und des Herz-Kreislauf-Systems, denn gerade diese Krankheitsbilder führen hierzulande zu den meisten Todesfällen – bedauerlicherweise, denn: bei diesen Krankheitsfeldern handelt es sich um frühzeitig erkennbare und gut behandelbare gesundheitliche Gefahren. Die Kosten dafür übernehmen die Krankenkassen.

Im Überblick: Welche Check-Ups sind wichtig?

Der Bluttest konzentriert sich u. a. sich auf den Blutzucker- und die einzelnen Blutfettwerte, im Volksmund auch „Cholesterin-Test“ genannt. Wichtig sind der Gesamtcholesterin-Wert, das gefährliche LDL-Cholesterin wegen des Risikos von Ablagerungen in den Blutgefäßen und auf das nützliche HDL-Cholesterin wegen seiner das Blutfett senkenden Wirkung. Ein relativ hoher Anteil des HDL und ein relativ niedriger Anteil des LDL am Gesamtcholesterin gelten als günstiges Ergebnis. Hohe Blutfettwerte begünstigen Hirn- oder Herzinfarkte und sollten daher möglichst früh erkannt und schnellstmöglich behandelt werden.

Die Untersuchung des Urins dient der Bestimmung von Eiweißen, Glukose und Nitrit. Damit lassen sich Probleme mit oder Erkrankungen der Nieren frühzeitig diagnostizieren.

Mit dem Hautkrebs-Screening untersucht der Haut- oder Hausarzt, ob Hautverfärbungen (z. B. Leberflecken) und/oder kleine Wucherungen (z. B. Warzen) gut- oder bösartig sind. Denn in Mitteleuropa nimmt die Zahl der Fälle von weißem oder schwarzem Hautkrebs seit einigen Jahren merklich zu.

Ein klassischer Herz-Kreislaufcheck kann bei Bedarf auch ein Belastungs-EKG oder sogar ein Langzeit-EKG umfassen. Kardiologen greifen zu dieser Vorsorgemaßnahme, wenn sie den Verdacht haben, dass der Patient bereits eine versteckte Erkrankung hat. Das gilt auch für eine Ultraschalluntersuchung zur detaillierten Diagnose der Funktionsfähigkeit des Herzens und der Herzklappen.

Im mittleren Alter kommt der Vorsorge gegen Prostata-Krebs eine immer größere Bedeutung zu. Bei der Prostata-Diagnose untersucht ein Urologe das männliche Geschlechtsorgan, die Harnblasendrüse (Prostata) und tastet die Lymphknoten der Leiste ab.

Die Darmkrebs-Vorsorge beinhaltet zunächst eine Stuhlprobe und – wenn nötig – eine Darmspiegelung. Bei dieser Untersuchung führt der Gastroenterologe unter Betäubung einen winzigen Spiegel in den Dickdarm ein. Sollte er dabei Darmpolypen finden, entfernt er sie sofort, da sie später gefährlich werden könnten.

Diese Vorsorgeuntersuchung soll das Risiko eines Risses der Hauptschlagader (Aorta) im Bauch verringern („Bauchaortenaneurysma“). Hierbei wird die Bauchschlagader gescreent, um ein mögliches Absacken frühzeitig zu diagnostizieren. Entdeckt der Arzt diese Veränderung zu spät, kann es zu einem lebensgefährlichen Riss der Gefäßwände der Bauchaorta kommen.

Zähne sollte zweimal pro Jahr vom Zahnarzt untersucht werden. Er kann dabei Schäden frühzeitig erkennen, Zahnbeläge entfernen und alle zwei Jahre eine Parodontitis-Diagnose durchführen.

In welchem Alter zu welchem Vorsorge-Check-Up?

Männer, die jünger als 35 sind, sollten einmal jährlich zum „Check-up 35“ gehen. Diesen bietet der Hausarzt an. Er dient der Früherkennung von Diabetes, Nierenerkrakungen und Herz-Kreislauf-Problemen. Außerdem fragt der während der Untersuchung Arzt nach familiären Gesundheitsproblemen, misst den Blutdruck und überprüft die Vollständigkeit der empfohlenen Impfungen.

Spätestens ab 45 sollten sich Männer zusätzlich umd die Krebsfrüherkennung kümmern. Besonders wichtig ist der kontinuierliche Check-up der Prostata auf Vergrößerungen, Entzündungen oder gar Krebs. Diese Krankheiten zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Risikofaktoren – nach Herz-Kreislauf-Problemen.

Ab dem 50. Lebensjahr kommt der Check-up gegen das Darmkrebs-Risiko hinzu. Männer bis zum 55. Lebensjahr haben das Recht auf einen jährlichen Stuhltest und eine Tastuntersuchung.Außerdem können Männer ab 50 alle fünf Jahre eine Darmspiegelung (Koloskopie) durchführen lassen.

Speziell für die über 65-jährigen Männer kommt das Angebot eines gründlichen Check-ups der Bauchschlagader hinzu. Eine weitere Vorsorge-Möglichkeit für Patienten mit Bluthochdruck oder chronisch überhöhten Cholesterin-Werten ist die Blutdruck-Messung nach der „Knöchel-Arm-Methode“ (ABI). Mithilfe dieses Indexes kann der Arzt das Risiko einer Erkrankung der Herzkranzgefäße oder eines Arterienverschlusses (PAVK) besser einschätzen.

Wer bezahlt das Ganze?

Die genannten Vorsorgen trägt die gesetzliche Krankenversicherung – entsprechend des Alters. Bei familiärer Vorbelastung, etwa wenn es eine Häufung von Prostata- oder Darmkrebserkrankungen in vorherigen Generationen gab, auch schon eher. Darüber hinaus, gibt es eine Reihe Sog. „Individueller Gesundheitsleistungen (IGeL)“. IGeL-Leistugen sind (zahn-)ärztliche Leistungen, die Patienten grundsätzlich selbst bezahlen müssen, weil sie nicht zum Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherungen gehören. Dazu gehören z. B. die Professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt, die Bestimmung des PSA-Wertes beim Urologen oder bestimmte Reiseimpfungen. Wie sinnvoll eine solche Selbstzahlerleistung ist, hängt immer auch von einzelnen Krankheitsbildern ab. Als Faustregel gilt: Eine Untersuchung ist dann sinnvoll, wenn der Nutzen den Schaden überwiegt. Prüfen Sie Selbstzahlerleistungen also immer nach diesem Grundatz und holen Sie sich ggf. eine Zweitmeinung bei dem Arzt Ihres Vertrauens ein.

Stand: 03.05.2023

Newsletter